Dienstag, 16. August 2016

Siebdruck auf Stoff - Kurswochenende in Mannheim

- Überlegungen zum Bloggen, selbstbedruckte Stoffe und ein Kursbericht -

Anfang August habe ich mir etwas Luxus gegönnt und ganz egoistisch - ohne Kinder und Göttergatte - drei Tage in Mannheim verbracht und ohne Verpflichtungen mit Farbe auf Stoff experimentiert. Ich hatte mich für den Kurs "Kreativer Siebdruck" angemeldet, und der Kurs war toll. So toll, dass ich trotz Blog-Pause unbedingt etwas schreiben wollte, um zu sagen: Siebdruck ist voll super! Procion MX-Farben sind voll toll! Müsst ihr unbedingt ausprobieren, auch wenn ich euch noch nicht sagen kann, was ihr mit den tollen bunten Stoffen machen könnt! (Muriel hat in ihrem letzten Podcast mit Frau Machwerk unter anderem auch über Siebdruck gesprochen - Taschen wären sicherlich eine gute Option.)

Damit bin ich in eine kleine Blog-Krise geraten, weil ich mit meinem Blog eigentlich nie Datenmüll produzieren wollte. "Datenmüll" sind für mich Beiträge und/oder Äußerungen, die keinen gesellschaftlichen Mehrwert bringen. Den Mehrwert des heutigen Blogbeitrages habe ich noch nicht gefunden, aber vielleicht lasst ihr Euch von meinen bunten Bildern etwas anstecken und inspirieren und findet für mich den Mehrwert - über Kommentare dazu würde ich mich sehr freuen. Vielleicht sollte ich mich aber auch einfach damit abfinden, dass mein Blog einfach nur ein kleines bisschen "ich" ist und nicht zur Weltverbesserung beitragen muss.

Aber jetzt zum Kurs und zu ein paar Fotos: Wir haben drei Tage lang mit verschiedenen (Siebdruck)Techniken Stoffe gestaltet + bedruckt. Hier eine kleine Auswahl meiner Ergebnisse:

Baumwollsatin, bedruckt mit Breakdown Printing
Weitere Variante von Breakdown Printing, danach Stoff von linker Seite blau "berakelt".
Baumwollsatin, erst mit leerem Sieb bedruckt, danach mit Siebdruckschablonen Motive hinzugefügt.

Ich werde hier jetzt nicht näher erklären, wie ich das alles gemacht habe - schaut euch dafür unbedingt das "Textile Ideen"-Blog an, wo Sabine regelmäßig verschiedene Techniken vorstellt.

Ich habe mich nicht darauf konzentriert, perfekt gemusterte Stoffe hinzubekommen (die Ergebnisse meiner Mitstreiterinnen waren deutlich beeindruckender), sondern wollte vor allem die Möglichkeiten (und Grenzen) von Siebdruck kennenlernen. Ich hatte bisher keinerlei Erfahrungen damit und auch keine rechte Vorstellung davon, was eine damit eigentlich anfangen kann - das hat mir die Freiheit gegeben, mich auf das Experimentieren einzulassen und viele Ideen mitzunehmen. So habe ich zum Beispiel auch einfach spontan einen Regenbogenvogel auf Jersey gebracht:

Multifarbsiebdruckexperimente auf Jersey

Der Werkladen von Jeromin war perfekt für solche Spielereien. Zum einen hatte Kursleiterin Sabine reichlich Farben und Verdicker angerührt, so dass wir sofort loslegen konnten und stets Nachschub hatten (wir druckten mit Procion MX-Farben, mit denen ich schon etwas Erfahrung hatte), zum anderen konnten wir sämtliche Werkzeuge im Werkladen nutzen und ausprobieren. Besonders bei den Rakeln fand ich es sehr hilfreich, verschiedene Varianten testen zu können, da sich die "Gummipinselrakel" ganz anders verhalten als die Plastikrakel und je nach Technik unterschiedlich gut funktionieren. Ein weiterer großer Pluspunkt waren übrigens die anderen Kursteilnehmerinnen. Ich hatte das Glück, mit Rita Weins und Moni von all-taeglich.blogspot.de zusammen zu werkeln - da konnte ich mir gleich einiges in Bezug auf harmonisch-interessante Komposition abschauen. Ich bin ja durchaus ein Fan von Craftsy-Kursen, aber so ein Kurs "im echten Leben" ist doch noch zwei Nummern besser.

Arbeitstische im Jeromin Werkladen.

Als ich dann wieder zu Hause war, beschäftigten mich vor allem zwei Fragen: "Wie kann ich das jetzt bei mir zu Hause umsetzen?" und "Die Farben und Techniken sind super, aber wie nutze ich das eigentlich bei meinen Nähprojekten?" - dazu schreibe ich in den nächsten Tagen weiter, für heute ist der Post lang genug.

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

PS: Ich halte meine Stoff für ziemlich kreativ (nicht im Sinne von "originell", sondern im Sinne von "selbst etwas erschaffen") und verlinke mich daher heute mal beim Creadienstag.

3 Kommentare:

  1. Warum sollte dieser Post keinen Mehrwert bieten? Du schreibst über deine Erfahrungen in den Kurs. Fands sehr interessant zu lesen.
    Den Regenbogenvogel find ich besonders toll.
    Weißt Du schon, was Du aus deinen bedruckten Stoffen nähen möchtest?
    Lieber Gruß, Muriel

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    1. Danke Muriel!
      Aus dem blau-lila Stoff (1m) nähe ich wahrscheinlich irgendwas für Kind1, aus dem Rest eher Kissenbezüge. Aber so richtig weiß ich es noch nicht.
      Liebe Grüße, Frau Lotterfix

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  2. Wirklich tolle Stoffe! Das Loslassen und loslegen ohne Plan bringt oft gute Ergebnisse. Du hast recht: die Gruppe war super zusammen gesetzt, und ich freue mich sehr, dass du dabei warst! Vielen Dank für deinen schönen Bericht! Auch den späteren Artikel über deinen Siebdruck finde ich spannend. Ich vermute übrigens, dass sich die Schablonen -vor allem die aus Papier- leichter und besser drucken lassen, wenn man sie nicht direkt am Sieb befestigt. Gerade wenn man nicht übermässig viele Drucke machen möchte, reichen Schablonen aus einfachem Druckerpapier aus. Bleib dran: ich denke, dass sich das Drucken und Nähen prima verträgt!
    Liebe Grüße von Sabine

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