Dienstag, 13. Januar 2015

Über Haie, Sterne und Krönchen - Erfahrungen zu diversen Bügelfolien

Zu Jahresbeginn habe ich drei Langarmshirts für Kind1 genäht und mit Bügelbildern verziert, und so dachte ich, ich schreibe mal etwas über die diverse Bügelfolien, die ich bisher ausprobiert habe.

Drei individuelle Langarmshirts nach Ottobre 4/2011, Schnitt 25 ("More Grey", Raglanshirt)

Vorab ein paar allgemeine Hinweise: ich schneide die Bügelbilder mit einem Silhouette Cameo Hobbyschneideplotter und nutze zum Aufbügeln eine Elnapress Limited Edition. Meist verziere ich selbstgenähte Kleidung und bügle die Motive direkt nach dem Zuschneiden auf die Schnittteile auf, also vor dem Zusammennähen des Kleidungsstücks. Die Bezugsquellen für die unten genannten Folien sind Neptun Kreativshop und Hobbyplotter.de.

Flexfolie: Neptun Flex Design und Hobbyplotter Flex Cut Folie

Ich habe bisher die Flexfolie von Neptun (in rot) und die Hobbyplotter Hausmarke (in gelb, grün und lila) ausprobiert und war stets zufrieden. Die Folien scheinen mir nicht identisch, selbst innerhalb einer Marke gibt es zwischen den Farben geringfügige Unterschiede (zumindest hatte ich das Gefühl, dass die Trägerfolie beim Hobbyplotter Lila stärker klebt als bei den anderen beiden Farben), die Unterschiede sind meiner Meinung nach aber bei sorgfältiger Arbeit vernachlässigbar. Flexfolien sind die günstigsten Folien und sie lassen sich am besten mit dem Kleidungsstück verbinden, damit sind sie für mich die allgemeinen Basisfolien.
Zur Verarbeitung: Ich habe die Folien mit den Standardeinstellungen für Silhouette Flexfolie geschnitten und die Trägerfolie noch heiß abgezogen.

Ich nehme die Flexfolie übrigens gern, um Größen"etiketten" für meine selbstgenähten Kleidungsstücke zu erstellen.

Selbst erstellte Größenetiketten - super Anwendung für Flexfolie

Beim Geburtstagsshirt meiner Tochter hatte ich ein zweifarbiges Motiv erstellt und die Farben übereinander aufgebügelt, was problemlos funktioniert hat (bei der zweiten Farbe mit Backpapier über dem Gesamtmotiv, um nicht die erste Farbe am Bügeleisen zu haben). Nach mehreren Wäschen scheint die zweite Farblage aber etwas brüchig zu werden - liegt wohl daran, dass ich sie auf eine durchgehende erste Farbschicht gebügelt habe und der so "versiegelte" Untergrund nicht so flexibel ist, was sich bei dem recht großen Motiv dann negativ bemerkbar macht.

Zweifarbiges Bügelbild, Original mit Kakaofleck!

Neptun Flock Design

Flockfolien sind etwas teurer als Flexfolien und haben eine samtartige Oberfläche. Durch die Oberflächenstruktur wirkt das Bügelbild meiner Meinung nach etwas hochwertiger, allerdings ist die Folie auch etwas steifer als Flexfolie (allerdings nicht so steif wie die noch folgende Holographiefolie). Mit der Neptun Flockfolie habe ich gute Erfahrungen gemacht, ich habe daraus problemlos sehr detaillierte Motive ausschneiden können (man beachte die Atomgewichte im "PSE-Cute" unten) und die Bügelbilder haben alle bisherigen Wäschen gut überstanden. Eine Kombination aus Flex- und Flockdesign sieht bestimmt auch schön aus, habe ich aber bisher nicht probiert.
Zur Verarbeitung: Ich habe die Folien mit den Standardeinstellungen für Silhouette Flockfolie geschnitten und die Trägerfolie vor dem Abziehen leicht abkühlen lassen (funktionierte besser als heißes abziehen).

Mal nicht selbstgenäht, sondern nur Kaufkleidung individualisiert.

Glitzerfolie: Neptun Holographie Design und Neptun Glitzer Design

Glitzer ist bei uns im Haus der ganz große Renner, also habe ich mich auch mal an Glitzerfolie versucht. Mein erster Versuch war die Neptun Holographie Folie. Diese Folie hat eine glatte Oberfläche und ist auch nach dem Aufbügeln noch recht steif; für große, flächige Motive ist sie daher weniger geeignet. Ich habe zwei verschiedene Motive auf die Sweathosen für Kind1 gebügelt, und da diese Hosen im Dauereinsatz sind, kann ich hier mal zwei Härtetest-Ergebnisse zeigen:

Links eine Sternchen-Kombination, rechts ein schmetterlingsjagender Hai

Beide Motive befinden sich auf dem unteren rechten Hosenbein. Das eher feine Sternenmotiv hat sich gut gehalten (wobei ein paar der kleinen Sterne - Motivgröße ca. 1 cm - abgefallen sind), das großflächige Hai-Motiv hingegen hat seine Farbe verloren! Die Folie ist noch da, aber irgendwie wurden die Farbpigmente rausgewaschen oder der optische Effekt durch die häufige Belastung zerstört.
Zur Verarbeitung: Ich habe die Folien mit den Standardeinstellungen für Silhouette Flockfolie geschnitten und die Trägerfolie heiß abgezogen.

Da ich von der Holographiefolie nicht so begeistert war, habe ich anschließend die Neptun Glitzer Design Bügelfolie probiert. Diese Folie kann man von der Struktur mit der Flockfolie vergleichen (ähnliche Dicke/Flexibilität), allerdings ist sie nicht samtig, sondern besitzt eine rauhe, glitzernde Oberfläche (ähnlich wie feines Schleifpapier). Ich habe die Folie einmal als einzelnes großes Motiv (die Krone im Foto ganz oben) und einmal in Kombination mit Flexfolie als kleines Motiv auf je ein Shirt gebügelt, allerdings haben diese Shirts bisher nur zwei Wäschen hinter sich und es lässt sich noch nichts über die Dauerfestigkeit berichten (diese beiden Wäschen hat die Folie aber problemlos überstanden). Ich finde sie aber sowohl von der Optik als auch Haptik deutlich schöner als die Holographie-Folie.
Zur Verarbeitung: Ich habe die Folien mit den Standardeinstellungen für Silhouette Flockfolie geschnitten und die Trägerfolie heiß abgezogen.

Detailaufnahme der Schmetterlinge vom oben gezeigten Shirt, Glitzerfolie über Flexfolie

Generell muss ich sagen, dass mir die Arbeit mit den Folien echt Spaß macht, zumal man mit dem Schneideplotter wirklich schöne Motive erstellen kann (man könnte die Folien aber auch mit der Schere ausschneiden). Und weil das Thema Bügelfolien vielleicht noch andere Selbermacherinnen interessiert, schicke ich es noch ganz schnell zum creadienstag. Danach aber ab ins Bett :-)

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

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