Mittwoch, 17. August 2016

Experimente

















Zusammenfassung & Stand der Dinge:
  • lustiges Experiment. So habe ich mich wenigstens aufgerafft und was gemacht, statt den Abend vor Twitter zu vertrödeln.
  • das Ganze soll übrigens am Ende ein Stoffbild für einen Kreativwettbewerb auf Arbeit werden.
  • das mit der Papierschablone ging nicht so gut wie erhofft. Wahrscheinlich war das Papier zu dick und schlecht aufgeklebt und die Farbe etwas zu flüssig und mein Sieb noch zu nass. Ich hatte das bisher schon mit Vinylfolie probiert, das ging besser. Aber ich probiere weiter. Die Schrift kann man nicht so gut lesen wie gewünscht (nach dem Drucken ist sie sogar richtig zusammengelaufen, weil zuviel Farbe durchs Sieb kam), aber ich habe noch Ideen, das "zu retten".
  • ich habe mit alten Farben aus meinem Kurs in Mannheim gearbeitet und gedacht, ich mische einfach meine Reste von Gelb und Blau zu Grün. Leider waren das nicht die richtigen Primärfarben, wie ich sie in meinen Färbeversuchen verwendet habe, deswegen war das Ergebnis nicht gut, die Farbe danach aber alle. Ich hatte im Vorfeld auch keinen Verdicker angesetzt, weil ich dachte, ich komme mit den Resten aus - gut, so geht es halt morgen weiter.
  • Nachtrag: bei dem Stoff handelt es sich um einen alten Bestands-Baumwollstoff, wahrscheinlich von IKEA. Ich bin mir im Nachhinein nicht sicher, ob ich den vorgewaschen habe, evt ist der Druck dadurch auch so schlecht geworden. Hoffentlich wasche ich die ganze Farbe nicht wieder aus, weil noch Appretur drauf war!
Feedback ausdrücklich erwünscht!

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

Dienstag, 16. August 2016

Siebdruck auf Stoff - Kurswochenende in Mannheim

- Überlegungen zum Bloggen, selbstbedruckte Stoffe und ein Kursbericht -

Anfang August habe ich mir etwas Luxus gegönnt und ganz egoistisch - ohne Kinder und Göttergatte - drei Tage in Mannheim verbracht und ohne Verpflichtungen mit Farbe auf Stoff experimentiert. Ich hatte mich für den Kurs "Kreativer Siebdruck" angemeldet, und der Kurs war toll. So toll, dass ich trotz Blog-Pause unbedingt etwas schreiben wollte, um zu sagen: Siebdruck ist voll super! Procion MX-Farben sind voll toll! Müsst ihr unbedingt ausprobieren, auch wenn ich euch noch nicht sagen kann, was ihr mit den tollen bunten Stoffen machen könnt! (Muriel hat in ihrem letzten Podcast mit Frau Machwerk unter anderem auch über Siebdruck gesprochen - Taschen wären sicherlich eine gute Option.)

Damit bin ich in eine kleine Blog-Krise geraten, weil ich mit meinem Blog eigentlich nie Datenmüll produzieren wollte. "Datenmüll" sind für mich Beiträge und/oder Äußerungen, die keinen gesellschaftlichen Mehrwert bringen. Den Mehrwert des heutigen Blogbeitrages habe ich noch nicht gefunden, aber vielleicht lasst ihr Euch von meinen bunten Bildern etwas anstecken und inspirieren und findet für mich den Mehrwert - über Kommentare dazu würde ich mich sehr freuen. Vielleicht sollte ich mich aber auch einfach damit abfinden, dass mein Blog einfach nur ein kleines bisschen "ich" ist und nicht zur Weltverbesserung beitragen muss.

Aber jetzt zum Kurs und zu ein paar Fotos: Wir haben drei Tage lang mit verschiedenen (Siebdruck)Techniken Stoffe gestaltet + bedruckt. Hier eine kleine Auswahl meiner Ergebnisse:

Baumwollsatin, bedruckt mit Breakdown Printing
Weitere Variante von Breakdown Printing, danach Stoff von linker Seite blau "berakelt".
Baumwollsatin, erst mit leerem Sieb bedruckt, danach mit Siebdruckschablonen Motive hinzugefügt.

Ich werde hier jetzt nicht näher erklären, wie ich das alles gemacht habe - schaut euch dafür unbedingt das "Textile Ideen"-Blog an, wo Sabine regelmäßig verschiedene Techniken vorstellt.

Ich habe mich nicht darauf konzentriert, perfekt gemusterte Stoffe hinzubekommen (die Ergebnisse meiner Mitstreiterinnen waren deutlich beeindruckender), sondern wollte vor allem die Möglichkeiten (und Grenzen) von Siebdruck kennenlernen. Ich hatte bisher keinerlei Erfahrungen damit und auch keine rechte Vorstellung davon, was eine damit eigentlich anfangen kann - das hat mir die Freiheit gegeben, mich auf das Experimentieren einzulassen und viele Ideen mitzunehmen. So habe ich zum Beispiel auch einfach spontan einen Regenbogenvogel auf Jersey gebracht:

Multifarbsiebdruckexperimente auf Jersey

Der Werkladen von Jeromin war perfekt für solche Spielereien. Zum einen hatte Kursleiterin Sabine reichlich Farben und Verdicker angerührt, so dass wir sofort loslegen konnten und stets Nachschub hatten (wir druckten mit Procion MX-Farben, mit denen ich schon etwas Erfahrung hatte), zum anderen konnten wir sämtliche Werkzeuge im Werkladen nutzen und ausprobieren. Besonders bei den Rakeln fand ich es sehr hilfreich, verschiedene Varianten testen zu können, da sich die "Gummipinselrakel" ganz anders verhalten als die Plastikrakel und je nach Technik unterschiedlich gut funktionieren. Ein weiterer großer Pluspunkt waren übrigens die anderen Kursteilnehmerinnen. Ich hatte das Glück, mit Rita Weins und Moni von all-taeglich.blogspot.de zusammen zu werkeln - da konnte ich mir gleich einiges in Bezug auf harmonisch-interessante Komposition abschauen. Ich bin ja durchaus ein Fan von Craftsy-Kursen, aber so ein Kurs "im echten Leben" ist doch noch zwei Nummern besser.

Arbeitstische im Jeromin Werkladen.

Als ich dann wieder zu Hause war, beschäftigten mich vor allem zwei Fragen: "Wie kann ich das jetzt bei mir zu Hause umsetzen?" und "Die Farben und Techniken sind super, aber wie nutze ich das eigentlich bei meinen Nähprojekten?" - dazu schreibe ich in den nächsten Tagen weiter, für heute ist der Post lang genug.

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

PS: Ich halte meine Stoff für ziemlich kreativ (nicht im Sinne von "originell", sondern im Sinne von "selbst etwas erschaffen") und verlinke mich daher heute mal beim Creadienstag.

Mittwoch, 22. Juni 2016

Lebenszeichen, Meilensteine und ein Shirt

Mal wieder ein Lebenszeichen. Mein Nähprozess hat sich in letzter Zeit zu mehr "Front Loading" verändert, könnte man sagen - aufgrund knapper Nähzeit und gestiegener Ansprüche überlege ich deutlich mehr, bevor ich mit dem Nähen beginne. Ich träume, skizziere, vergleiche... und verwerfe Ideen. Ein Projekt hat es jetzt tatsächlich zur Umsetzung geschafft, und ich bin so wahnsinnig zufrieden damit, dass ich es teilen muss.

Le Shirt.

Ein Shirt. Nichts besonderes, mag eine meinen, aber in gewisser Weise ein Meilenstein in meiner Nähkarriere, denn es ist "mit Deko". "Mit modische Elementen" könnte man auch sagen, oder: nicht nur zur reinen Hautbedeckung, sondern mit ein bisschen mehr, damit es nicht so langweilig aussieht. Ich bin ja sonst eher für langweilige Kleidung, uniform, praktisch und so - und daher sage ich, dass dieses Shirt ein Meilenstein für mich ist.

Le Shirt flachgelegt.

Der Schnitt basiert auf meinem selbstkonstruierten Grundschnitt. Ich habe in der vorderen Mitte eine Naht eingefügt, die Nahtzugabe nach außen geklappt und mit Handstichen festgenäht. Inspiration dafür war übrigens ein Oberteil von Mema, das mir letztes Jahr gut gefiel. Ärmelabschluss und Halsausschnitt sind mit einem dünnen Bündchen verstürzt und mit Handstichen von außen sichtbar dekorativ (?) abgesteppt.

Detailansicht - Hals, Ärmel, Saum.

Das Shirt hat mir Spaß gemacht. Ich habe für die Handstiche und die Ärmelabschlüsse einiges an Stoffstückchen herumprobiert, um diesen schlichten, aber irgendwie besonderen Eindruck hinzubekommen. Der Rand der vorderen Mitte ist nicht versäubert, der Strickstoff hat das aber bisher (mehrere Wäschen) gut mitgemacht. Das Shirt ist nicht einfach nur selbst genäht, es ist selbst erdacht.

Genug Drama. Bequem ist es auch, und es passt zum Rest meiner Kleidung. Was will Frau mehr. Und damit reihe ich mich jetzt mal ein beim Me-Made-Mittwoch, heute mit Gastbloggerin Tina.

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

PS: Ich habe mich übrigens im August zu einem Stoff-Siebdruckkurs angemeldet, zu diesem hier. Noch ein Meilenstein.