Zur Erinnerung: ich nähe den 2013 BOM ("Block of the Month") von Ula Lenz. Insgesamt besteht dieser Quilt aus 12 Blöcken, für jeden gibt es eine PDF-Datei als Vorlage. Ich stelle das Zuschneiden anhand des März-Blockes vor.
Zuerst drucke ich mir die Vorlage aus, pro Block sind das zwei DIN A4-Seiten. Ein Block besteht aus mehreren Teilstücken, die dann in einer bestimmten Reihenfolge zusammengenäht werden (der März-Block hat 8 Teilstücke, A bis H). Für jedes Teilstück gibt es eine Papiervorlage, die ich ausschneide und entlang der späteren Nahtlinien falte.
Vorlage für März-Block / Detailansicht der Unterblöcke / Vorlage geschnitten & gefaltet |
Das Zuschneiden beschreibe ich anhand von Teilstück F. Für das Teilstück benötige ich 4 Stoffteile. Ich nehme meine Papiervorlage und platziere sie auf meinem ersten Stoff. Anschließend klappe ich die Vorlage an der späteren Nahtlinie hoch und schneide dann den Stoff mit etwas Nahtzugabe ab - erst rechts, dann links, dann oben.
Zuschnitt von Stoff 1 für Teilstück F |
Das gleiche wiederhole ich für Stoffstück 2: Papiervorlage platzieren, umklappen, mit etwas Nahtzugabe abschneiden. Stoffstück 1 habe ich an die Papiervorlage geheftet, weil ich damit gleich losnähe, daher ist es auf den Fotos immer noch zu sehen - eigentlich kann man die Einzelstücke ohne das erste Stoffstück zuschneiden, daran habe ich beim Fotografieren nicht gedacht.
Zuschnitt von Stoff 2 für Teilstück F |
Und das gleiche für Stoffe 3 & 4 wiederholen:
Zuschnitt von Stoff 3 und 4 für Teilstück F |
Sieht vielleicht etwas kompliziert aus, ist aber echt fix gemacht. Man muss darauf achten, den Stoff mit der "guten" (rechten) Seite nach unten zu legen, aber das ist auch schon alles. Nach den ersten zwei/drei Zuschnitten läuft das echt fix. Und so sieht es aus, wenn man alle 4 Stoffstücke zugeschnitten hat (einmal Papierseite, einmal Stoffseite):
Alle Stoffe für Teilstück F ausgeschnitten |
Und weil ich gerade dabei bin, zeige ich euch auch schnell noch das Nähen: Stoff 1 wird unter dem Papier platziert, linke Stoffseite auf dem Papier. Stoff 2 wird dann rechts auf rechts unter Stoff 1 gelegt, und zwar so, dass die Nahtzugaben zusammenpassen und sich unter der auf dem Papier gezeichneten Nahtlinie befinden. Man kann das durch Zurückfalten der Papiervorlage leicht überprüfen. Anschließend Papier wieder "flach falten" und genau auf dem Strich entlang nähen. Das klingt wahrscheinlich noch komplizierter als das Zuschneiden, aber nach dem dritten Mal kann man das im Schlaf.
Zusammennähen der ersten beiden Stoffstücke |
In der folgenden Bilderreihe sieht man noch, wie das Ganze nach dem Nähen aussieht. Bevor es mit Stoffstück 3 weitergeht, klappt man Stoffstück 2 auf und bügelt die Naht einmal flach (ich habe einfach das Bügelbrett in Arbeitstischhöhe neben den Nähtisch gestellt, außerdem war das Bügelbrett auch der "Zuschneidetisch"). Danach näht man nun Stoffstück 3 an, weil die Nahtzugabe von Stoffstück 2 aber durch das grobe/improvisierte Zuschneiden nicht wirklich gerade ist, habe ich die Papiervorlage vorher nochmal zurückgeklappt und die Nahtzugabe begradigt, bevor ich das nächste Stoffstück angelegt habe.
Vorbereitung für das Annähen von Stoffstück 3 |
So näht man dann alle 4 Stoffstücke auf das Papier auf. Anschließend begradigt man noch die Nahtzugaben für das Teilstück, damit es sich später schöner an die anderen Teilstücke annähen lässt. Das vierte Bild in der folgenden Bilderreihe ist das fertige Teilstück F.
Teilstück F: Alle Stoffstücke genäht, Stoffseite / Papierseite / Nahtzugaben zurechtgeschnitten, Papierseite / Stoffseite |
Ja, das sieht jetzt extrem kompliziert aus (ist es wirklich nicht!) und macht dabei noch nicht einmal besonders viel her. Der Wow-Effekt stellt sich aber ein, wenn man dann die verschiedenen Teilstücke zum Block zusammenfügt:
Fertiger März-Block |
Also, auch wenn Eigenlob stinkt: ich finde das echt mega-cool (wahrscheinlich ist es total uncool, Begriffe wie mega-cool zu verwenden, aber meine Kinder sind noch nicht im Teenageralter und finden mich daher noch nicht peinlich)!
Ohne der nächsten Woche vorzugreifen: der Nähprozess ist einfach, erfordert aber ein bisschen Konzentration, das gebe ich zu. Entspanntes "chain piecing" ist mit so einem Quilt nicht möglich, außerdem dreht man sich ständig zwischen Bügelbrett und Nähmaschine hin- und her - ein sinnvoller Arbeitsplatzaufbau ist daher wichtig. Für den Block habe ich insgesamt circa 90 Minuten gebraucht, und die Arbeit fühlt sich fast eher nach Basteln als nach Nähen an, aber das Ergebnis hat mir Spaß gemacht. Ach so, ehe ich es vergesse: das Papier wird am Ende natürlich noch rausgepult. Das zeige ich dann nächste Woche!
Liebe Grüße,
Frau Lotterfix
Ich bin nach dem ersten Block schon sprachlos. Ich hab mich heute den halben Tag gefragt, wie Du durch den Zuschnittplan durchblickst. Ich wäre daran schon gescheitert. Mir gefallen Deine leuchtenden Stoffe, das wird fabelhaft! Insofern lehne ich mich zurück und bestaune weiter :-)
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