Freitag, 19. September 2014

Make or Buy - Überlegungen zu Kinderkleidung im Allgemeinen und SWAP Teil 3

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle die Liste von letzter Woche durchgehen und erläutern, was ich selbst nähen möchte. Aber ich habe in den letzten Tagen drei interessante Posts gelesen, die mich im Zusammenhang mit meinem Nähplan/SWAP zu sehr beschäftigt haben. Diese wären:


Alle Posts haben mich auf unterschiedliche Art zum Nachdenken gebracht und bisher leider mehr Fragen aufgeworfen, als ich beantworten kann. Die drei Blogbeiträge haben in Summe eine Kette von Gedanken getriggert, die ungefähr so aussehen:

  • Welche Rollenbilder gebe ich meinen Kindern mit? Warum finde ich es nur bedingt toll, dass meine Tochter auf lila Glitzer steht, würde das aber bei einem Jungen für tolle geschlechtsunspezifische Erziehung halten? Und würde ich das eigentlich wirklich, oder würde ich es ihm ausreden? (Habe die Familienplanung mit zwei Töchtern abgeschlossen, die Frage wird auf ewig hypothetisch bleiben).
  • Ist es sinnvoll, Kinderkleidung im Netz zu posten? Leiste ich damit einen sinnvollen Beitrag oder erzeuge ich nur Datenmüll?
  • Ist mein Nähen politisch? Ist nicht irgendwie alles politisch? Müsste ich mich nicht mehr für eine bessere Welt engagieren? Doch wer definiert "besser"?
  • Warum nähe ich eigentlich? Und was nähe ich nun endlich im Rahmen des SWAPs?

Schlaf- und Nachdenkzeitmangel wegen Erkrankung von Kind2 und der Mehrheit der Kindergartenerzieher von Kind1 (diese Woche gab es nur eine "Notgruppe" in der KiTa) haben den Denkprozess zu den Themen bisher leider etwas behindert. Kind1 braucht aber neue Kleidung, daher muss ich mit dem SWAP vorankommen - auch, da ich schon Stoff gekauft habe und gern etwas daraus nähen möchte (erste Antwort zum "Warum?": Weil ich es mag, mir Dinge nach meiner eigenen Vorstellung schaffen zu können. Nebeneffekte wie Ressourcenschonung und die Nicht-Unterstützung ausbeuterischer Konzerne/Strukturen sind positiv, aber nicht der Hauptgrund für mein Hobby).

Ich habe auch beschlossen, dass es Wert haben kann, dass ich meine Ergebnisse im Netz präsentiere, denn: 
  1. ich könnte Inspiration für andere sein, so wie mich selbst schon viele Blogbeiträge inspiriert haben 
  2. ich allein mit meinen Gedanken bin zwar unbedeutend, aber wenn andere Menschen die gleichen unbedeutenden Gedanken haben, merken wir, dass wir nicht allein sind. Und wer weiß, wann das mal wichtig wird (interessant hierzu: Maike von Wegen zum Thema "Die Gesellschaft bin zum Beispiel ich"). Mir gefällt die Idee, mehr an das uns Verbindende und weniger an das uns Trennende zu denken.
Um keinen Datenmüll zu erzeugen, möchte ich mich bemühen, sowohl die Blogbeiträge als auch die Kleidungsstücke sorgfältig und mit Liebe zu machen. Qualität statt Quantität, sozusagen. Ob ich das schaffe? Weiß ich nicht. Aber von einer "Qualitätsoffensive" für meine Kinderkleidung könnte ich doppelt profitieren: schönere Kleidung und Verbesserung meiner Nähfertigkeiten.

Gut. Beim SWAP bin ich jetzt nicht weiter, aber meine Gedanken sind etwas sortiert. Ich werde nähen, und ich werde schreiben. Was genau, das führe ich jetzt hier nicht näher auf, der Post ist schon jetzt viel zu lang. Aber ich werde!

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix


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